Donnerstag, 3. November 2022

Ich bin vielleicht ein Hopster. Aber sicher kein Tiger.

Die Ceviche, die ich gestern Abend aß, kam als sog. "Leche de Tigre", Tigermilch. Und ich bin wohl kein Tiger. Nachts wegen leichter Übelkeit aufgewacht. Dann aber einigermaßen weitergeschlafen. 

Um 8.00 dann die Schnellboottour zu den Inseln, das Galapagos des kleinen Mannes. 
Das Wasser ist wie Öl, spiegelglatt. Solange wir in der großen Bucht bleiben. Der offene Pazifik für die nächsten 5km ist relativ ruhig. Ob ich seekrank werde oder die Tigermilch rumort, kann ich nicht unterscheiden. 
Der Kandelaber-Kaktus, der in die Felsen der Halbinsel geritzt ist, ist eindrucksvoll, 180m hoch, vermutlich mehr als 2000 Jahre alt. Oder außerirdisch, wie vieles in Peru. 
Und die Inseln mit ihrer unglaublichen Masse an Vögeln sind atemberaubend. Auch im Wortsinn, Guano-Vogelkot ist zwar noch heute der beste und teuerste Dünger, aber der Gestank...
Wir sehen, von unten nach oben, ein paar große, bunte Quallen, viele Muscheln, Seesterne, Krebse. Seelöwen sind die einzigen Säugetiere hier. Alles andere sind Vögel, Humboldtpinguine, Chilepelikane, Geier, Tölpel, Seeschwalben, aber vor allem Kormorane. 
Millionen von Kormoranen, auf den Inseln, im Meer, im Flug, im Sturzflug. Der Berg oben sollte eigentlich weiß von Guano sein. Ist aber schwarz von der Kormorankolonie. 

Ein paar unserer Tourteilnehmer haben das Glück,  von Guano getroffen zu werden. Ich aber nicht. 

Zurück an Land ist mir übel. Wir machen noch einen Busausflug auf die Nationalpark-Halbinsel, der Kontrast zwischen den Inseln voller Leben und dieser Wüste nebeneinander könnte kaum größer sein. 
Die 1.5h Fahrt nach Huacachina geht eigentlich. Ich schlafe gut.