Dienstag, 15. November 2022

Machu Picchu

Was schreibt man über Machu Picchu, das nicht total unnötig ist? Zeit mitzubingen lohnt sich hier besonders. Nicht nur, weil man von Gruppen und Reiseführern in knapp 2h durch die große Stadt getrieben wird. Sondern mit mehr Zeit auch schönere Blicke und interessantere Fotos möglich sind.
Wobei, Fotos von Machu Picchu kann man sich eigentlich sparen. Hat jeder schon mal gesehen. Alle laufen immer dieselbe Wege. Nur das Wetter ändert sich. Ein bisschen. 

Glück mit dem Wetter zu haben ist schon wichtig. Während es auf der Ostseite der Anden konstant trocken und sonnig ist, hat es hier schon mal häufiger Regen. Dann kann man maximal Bilder mit Wolken machen, aber das Panorama geht verloren. 

Schlange stehen gehört auf jeden Fall zum Gesamterlebnis dazu. Beim Busticket kaufen. Beim Warten auf die Busse des richtigen Zeitfensters. In der hoffentlich richtigen Schlange vor dem Eingang von Machu Picchu. Je nach Ticket läuft man verschiedene, strikt einzuhaltende Rundwege. 

Nach der Zuganreise fahre ich zum Einlass um 12.00 nach oben, ab 11.00 anstehen, um 11.20 in die Busse, eine knappe halbe Stunde dauert die Fahrt über die Serpentinenpiste 400hm nach oben. Und wenige Minuten später bin ich schon drin.

Ich lasse mir ohne Guide viel Zeit, nach 4h fahre ich wieder runter. Es ist sonnig, schwül, und keine Mücke mag mich. Ein wunderschönes Erlebnis. 

Ich bin sehr hungrig und gehe zum Indio Feliz essen, der glückliche Indio macht auch mich satt und glücklich.

Die meisten Besucher wollen den Sonnenaufgang oben erleben, wie sich der Nebel der Nacht lichtet und sich nach und nach die Sonne durchsetzt. 

Weshalb ich am kommenden Morgen um 4.40 aufstehe, kurzes Frühstück (Kaffee), 5.20 am Bus, 6.00 drin. Es nieselt. Der Busfahrer fährt die Strecke blind. Auf jeden Fall nutzt er keinen Scheibenwischer und die dicht beschlagene Frontscheibe scheint ihn nicht zu stören. Oben ziehe ich die Regenjacke an. Es wird heller. Ich sehe etwas. Aber nicht viel. Der Eindruck ist völlig anders als gestern. Mit Sonne ist es grandios. Im Nebelregen fühlt man sich wie in einer schottische Burgruine. Im Sommer. Oder auf Skellig Michael. Oder bei Witcher3...

Auf jeden Fall zwei tolle Erlebnisse. Ich bin um 8.30 wieder unten, duschen, Wäsche machen lassen. Schlaf nachholen. Etwas später gehe ich frühstücken, es hat sich eingeregnet. 

Ich weiß immer noch nicht, wieso ich als einziger Besucher beim 2. Besuch das breite Grinsen in meinem Gesicht so gut unter der Kapuze verstecken konnte, dass mich kein Anderer erschlagen hat.