Dienstag, 29. November 2022

Chavin

Es ist kalt am Morgen. Im Zimmer, draußen, beim Frühstück. Unter der Bettdecke und Dusche war es noch ok. Aber hier sind oft alle Türen offen, egal wie kalt. 

Um 08.45 werde ich eingesammelt. Es dauert noch, bis wir 10 komplett sind. Ich bin der einzige Nicht-Peruaner, das ist neu. Wir fahren bei schönem Sonnenschein das weite Tal hoch.
Ein sehr schöner Bergsee ist unser erster Stopp. 
Heute ist der Pass nur 4.600m hoch, weil ein Tunnel den Rest abkürzt.
Drüben geht es wieder steil bergab, aber nichts gegen das Spitzkehren-Massaker nach Huaraz.

In Chavin gehen wir bei schönstem Sonnenschein und über 20 Grad in das Gelände. UNESCO Weltkulturerbe, wie so vieles hier. Zur Abwechslung sehe ich keine Stadt, sondern eine gut 3000 Jahre alte Wallfahrtsstätte.
Der aufmerksame Betrachter wird erkennen, dass die Mauer nass ist. Innerhalb von 30 Minuten ist ein Gewitter über die Berge in dieses Tal gezogen und bringt Regen und Hagel mit. Erfrischend. Die Regenjacke ist im Bus.

Das außergewöhnliche hier ist, dass in den Tempeln zahlreiche unterirdische Gänge gefunden wurden, kleine Labyrinthe. 
Da konnten die Wallfahrer sicher viel Spaß haben. Unterkünfte und Küchen gab es auch. Und Menschenopfer, natürlich. Aber nur bei schlechtem Wetter. 

Die Hühnersuppe ist lecker, mit Kartoffeln, Nudeln, einem gekochten Ei und einem Schenkel. Sieht aus wie eine gekochte Schweinshaxe in klein. Nur mit einem Löffel bewaffnet, ist die Kombination kaum unfallfrei zu essen.