Aber ich war gefühlt schon überall in der Stadt. Nicht ganz. Erst lande ich in einem weiteren, tollen Adelspalast mit Kunstausstellung.
Dann gehe ich noch ins Regionalmuseum, im Hof wird gerade der Kampf der letzten aufständischen Inka gegen die christlichen Spanier nachgestellt.
Nachmittags streife ich nochmal treppauf treppab durch das Künstlerviertel San Blas, und Ende zur Pause auf dem Balkon einer Bar. Mit dem Chef diskutiere ich die nächsten Stunden die Lage der Welt und die Geschichte und Zukunft Perus. Auf spanisch, mit englischen Ausschweifungen. Bei 2-3 Bier. Ich schlafe gut.
Die Fahrt von Cusco nach Puno zieht sich. Ich habe keine Übernachtung hier geplant, nur eine 2h Bootstour zu den berühmten schwimmenden Schilfinseln der Uros.
Gute Entscheidung, länger hätte ich es nicht ertragen. Die Lebensweise wird seit langem nur noch für Touristen aufrecht erhalten, oder besser, um diesen verlorenen Seelen auf dem See möglichst viele Soles abzuknüpfen.
Ich bin froh, in 2h an der Grenze zu Bolivien zu sein. Kein Verkehr fährt über die Grenze. Auch wir lassen den peruanischen Bus zurück und gehen mit Gepäck 100m zur Ausreise zu Fuß.
Dann 500m zur bolivianischen Einreise. Dann in den bolivianischen Bus.
Auf dem Weg verlieren wir ein Paar. Er Südafrikaner mit arabischem Namen, sie Amerikanerin mit Vollverschleierung. Bolivien ist für EU Bürger einfach. Amerikaner brauchen ein teures Visum und werden gerne schikaniert. Wir haben aber keine Details erfahren.