Freitag, 25. November 2022

Tiahuanaco

Zur Abwechslung mal wieder ein Ausflug mit Kultur. Es geht 60km zurück Richtung Titicacasee nach Tiahuanaco, der größten Fundstätte Boliviens und vermutlich Hauptstadt der gleichnamigen Kultur, die ca. von 1000 v.Chr. -1000 n.Chr. große Teile der Anden beherrschte. 
Aus dem Zentrum von La Pa und durch El Alto ist zäh, wir brauchen fast 2h für die ersten 20km. Danach sind wir schnell da. Der heutige Ort und die Ausgrabungen liegen 15km vom Ufer des Titicacasees, aber nicht viel höher. Als die Inka die Gegend übernahmen,  waren von der 6qkm großen Stadt nur noch Ruinen übrig. Man vermutet, ein Anstieg des Wasserspiegels hat die Stadt vor ca. 1000 Jahren untergehen lassen. 

Daher sind heute von den Adobe Lehmziegelbauten nur noch die massiven Tempel und Pyramiden übrig, die meist mit schönen Mauern versiegelt waren.
Wir starten mit 2 kleinen Museen und gehen dann raus in die Ebene. Es ist windig und kalt, am Horizont sehen wir Regenwolken. Die Regenzeit beginnt hier typisch im November, bisher aber nicht. 
Die Größe der Gebäude ist gigantisch, bis zu 200x150m große Grundrisse, 20m hoch. Wir laufen auf Fundstücken herum, der Boden ist übersät von kleinen Keramikscherben in allen Farben und Knochenfragmenten. 
Einige Tore und Stelen-Figuren sind sehr gut erhalten. Manches muss man sich vorstellen. 
Zum freiwilligen Mittagessen gibt es Forelle aus dem See. Geschmacklich wieder sehr gut, man sollte sich aber nicht nur aus dem See ernähren, die Gewässer sind hoch belastet.

Abends, zurück in der Stadt, sehe ich, dass der Himmel aufgerissen ist. Sofort gehe ich zu Mi Teleferico, Linea Morada. 
Schnell kommen die drei riesigen, schneebedeckten Vulkane in Sicht, die die Stadt auf drei Seiten umschließen. Ein schöner Abschied, Morgen früh geht es mit dem Flieger über Lima nach  Chiclayo.