Samstag, 12. November 2022

Ins Heilige Tal

Manche meiner Titel klingen wie Karl May Romane. Da kann man nichts machen. Heute mache ich eine Tour ins Heilige Tal der Inka. Es geht über eine Passhöhe, gut 4000m, und dann steil bergab ins Tal des Urubamba.
Dieser Fluß ist einer der großen Quellflüsse des Amazonas, der so ca. 7000km weiter in den Atlantik mündet. Und von hier aus an Machu Picchu vorbei nach Iquitos und Manaus führt. 
Die südamerikanische kontinentale Wasserscheide habe ich bereits nach Arequipa überquert. Zum Pazifik fließen im Vergleich nur Rinnsale. Es ist erstmals grün, besonders auf der fruchtbaren Talebene.
Im Tal angekommen halten wir im Dorf Pisac. Um Souvenirs zu kaufen. Die Tourgruppe ist diesmal genau halb englisch-, halb spanischsprachig. Aus Kolumbien, Mexiko, Panama, Peru, Canada, USA, Holland und Deutschland, nur ich. Die Spanischsprachigen kaufen fleißig. 
Danach fahren wir hoch in die alte Inkastadt Pisac, mit Festung, Lagerhäusern und Terrassenfeldern über 1000m Höhenunterschied. Spektakulär. 
Talabwärts ist erkennbar, wie wichtig dieses Tal war, an jeder Ecke stehen mehr oder weniger gut erhaltene Ruinen, wie am Rhein oder am Brenner entlang. 
In Ollantaytambo schließlich der Höhepunkt des Tages, die Festung ist der Wahnsinn. Und es geht, wie immer, über viele Stufen bergauf. 
Die Gruppe fährt jetzt zurück nach Cusco, ich bleibe hier, da hier der Zug nach Aguas Calientes = Machu Picchu abfährt. Und ich von hier aus noch mehr Mauern anschauen kann. Mein Vater war halt Maurer. Unter anderem.
Hier gibt es sehr viele Straßenhunde. Alle Arten und Mischungen, alle ohne Halsband. Und alle sehr selbstständig und entspannt. Heute war ein riesiger Bernhardiner dabei. 
Am Abend gehe ich ins exklusivste Restaurant von Ollantaytambo, es gibt Alpaca-Carpaccio und Forelle auf regionalen Gemüsen, dazu Kartoffelgratin. Kartoffeln können sie. Es gibt ja auch nur 8000 kultivierte Sorten in Peru. Und da werden wir Deutschen als Kartoffeln beleidigt. Ansonsten ist das Nationalgericht wohl eher Pizza, inzwischen...

Mal sehen, wie gut ich im Flachland, heute nur noch 2900m, schlafen kann.